Sparsam mit dem Wohnmobil

8. Februar 2024

Urlaub mit einem Wohnmobil steht derzeit weit oben in der Gunst der Bundesbürger. Doch ein Blick auf den Dieselpreis kann einem die Ferienfreude vermiesen. „Mit einigen Tricks und – vor allem – mit einer vorausschauenden Fahrweise lassen sich allerdings die Spritkosten reduzieren“, schildert Eberhard Lang von TÜV SÜD seine Erfahrungen. Etwa durch eine Abmagerungskur für das rollende Feriendomizil. „Den Abwassertank vor längeren Fahrten besser leeren und nur so viel Frischwasser mitnehmen wie nötig“, rät der Fachmann. Schließlich schlägt jeder Liter Wasser mit einem Kilogramm Gewicht zu Buche. Ähnliches gilt für das Gepäck. Unnötige Pfunde an Bord erhöhen den Verbrauch. Ebenfalls sparen lässt sich durch die Routenwahl. „Passpassagen beispielsweise sind sicherlich wegen der oftmals grandiosen Aussichten reizvoll, aber mit Blick auf den Spritverbrauch ist die Route über die Autobahn mit weniger Höhenunterschieden und gleichmäßiger Fahrweise meist die bessere Alternative“, gibt der TÜV SÜD-Fachmann zu bedenken.

Mit zunehmendem Tempo wächst der Luftwiderstand – und zwar quadratisch zur Geschwindigkeit. Das bedeutet: Der Dieseldurst steigt rasant an. „Deshalb lieber etwas gemächlicher fahren“, legt der TÜV SÜD-Fachmann Wohnmobilchauffeuren ans Herz: „Im Verkehr mitschwimmen, man muss nicht gleich zum Überholen ansetzen, nur weil der Vorausfahrende einen Tick langsamer unterwegs ist als man selbst.“

Hochtouriges Fahren treibt ebenfalls den Verbrauch in die Höhe. Deshalb lieber früher schalten.
Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe empfiehlt es sich, einen Modus zu wählen, bei dem möglichst früh geschaltet wird. Auf Autobahnen und Schnellstraßen mit wenig Verkehr minimiert der Tempomat den Verbrauch, denn er zügelt unnötiges Beschleunigen. Eine Gepäckbox oder Sportgeräte auf dem Dach mitzuführen, erscheint manchmal unumgänglich. Aber auch das treibt den Luftwiderstand und damit den Verbrauch in die Höhe. Besser also Box oder Bike innen oder am Heck transportieren.

„Ein vielfach unterschätzter Verbrauchsfaktor ist falscher Reifendruck“, gibt Eberhard Lang zu bedenken. Meist ist zu wenig Druck im Reifen. Das mindert nicht nur die Tragfähigkeit des Reifens, sondern erhöht den Rollwiderstand und damit den Verbrauch, deshalb den Reifendruck regelmäßig prüfen und richtig einstellen.

Bei Fahrten quer über Ländergrenzen hinweg lohnt es sich auf jeden Fall, dort zu tanken, wo der Kraftstoff günstig ist. Außerdem sollte bedacht werden, dass der Sprit auf der Autobahn meist teurer ist als daneben. Die Tankstelle sollte aber nicht zu weit entfernt von der eigentlichen Route liegen. Denn der Weg dorthin kostet schließlich auch Kraftstoff. „Spritpreis-Apps können dabei helfen“, weiß der TÜV SÜD-Fachmann, „grundsätzlich gilt, je mehr man nachtanken kann und je größer der Preisunterschied ist, desto längere Umwege lohnen sich. Ein hohes Preisniveau oder ein hoher Treibstoffverbrauch lassen dagegen die Fahrtkosten steigen und machen den Umweg zur günstigeren Tankstelle unattraktiver. „Viele unterschätzen die entstehenden Kosten pro gefahrenem Kilometer“, so Lang. 20 Kilometer hin zur Billigtanke und 20 Kilometer zurück, kosten bei einem Literpreis von 2 Euro und einem Verbrauch von 10 Litern pro 100 Kilometer acht Euro reine Spritkosten.